Hallo und herzlich Willkommen
zu deinem Mitteninderwocheblog.
Wird auch Zeit, mal wieder etwas von mir
zu lesen.
Zeit!
Ich weiß nicht, wie es dir als hochsensibles
Wesen zur Zeit gerade geht.
Was mich betrifft, versuche ich mich mal wieder einzukriegen.
Ich warte auf meine Seele.
Warum ?
Weil meine Seele noch irgendwo dahinten in einem der letzten aufregenden Abenteuern verweilt.
Kennst du diese Geschichte?
Die Weisheit des Indianers
Im Norden Amerikas macht sich ein Indianer zu Fuß auf den Weg zu seinem Bruder, der 500 Meilen gen Süden sehnsüchtig auf seinen Besuch wartet.
Nach einiger Zeit des Fußmarsches hält ein Auto auf dem Highway neben ihm an. Ein junger freundlicher Mann dreht die Seitenscheibe herunter und lädt den Fußgänger ein, ein Stückchen mitzufahren.
Auf der Fahrt prahlt der junge Mann über die neuesten Errungenschaften der Automobilindustrie und zeigt stolz die vielfältige Ausstattung seines Gefährts: Drehzahlmesser, elektronische Öldruckmessung, Außentemperaturangabe, Dunkelheitssensoren.
Er rühmt die Drehfreudigkeit des 12-Zylinder-Motors, nicht ohne eine Kostprobe der Höchstgeschwindigkeit zu geben.
Was für eine Geschwindigkeit, was für ein Sound.
Ein Hoch auf so viel Technik und Pferdestärken unter der Haube.
Kurz darauf bittet sein Beifahrer ihn, aussteigen zu dürfen.
Der Wagen wird auch sofort angehalten, und der Indianer setzt sich augenblicklich an den Wegesrand auf einen großen Stein und beginnt zu meditieren. Dort sitzt er einfach nur da und wird still.
Für lange, lange Zeit.
Der junge Amerikaner ist darüber sehr erstaunt und fragt nach einer gefühlten Ewigkeit, weshalb der Indianer so viel Zeit vergeude.
Es sind doch noch mehr als 400 Meilen bis zum Haus seines Bruder zu fahren.
Die Antwort des Indianers ist nicht weniger verblüffend:
“Verzeihen Sie, junger Mann, ich werde hier solange sitzen und warten, bis meine Seele nachgekommen ist!“
Ob der junge Mann alleine weitergefahren ist, oder sich dazu gesetzt hat?
Wann der Indianer letztlich seinen Bruder in die Arme schliessen konnte?
Fragen über Fragen !
Wie geht es dir, beim Lesen dieser Zeilen?
Ist dir das Tempo und die Dichte der Ereignisse auch manchmal schlicht und ergreifend zu viel? Zu schnell? Zu laut? Zu ... zu zu ...
Hochsensibel zu sein, bedeutet für mich über ein sehr tiefes Verständnis für Emotionen und eine enorme Wahrnehmungsfähigkeit von Stimmungen und Schwingungen zu verfügen.
Wenn dann, so wie in den letzten Wochen um mich herum ein Ereignis das andere ablöst, wird es zu viel für meine Seele und sie bleibt einfach unterwegs stehen oder liegen oder vielleicht fliegt sie auch irgendwo im Nirgendwo, während mein Körper einfach weiter macht.
Ein merkwürdiges Phänomen, oder?
Dabei ist es für meine Synapsen anscheinend völlig egal, ob es schöne oder traurige, ferne oder nahe Ereignisse sind, die in mein Umfeld geraten.
Irgendwann, spätestens wenn mir übel wird, ich Kreislaufprobleme oder Magenschmerzen bekomme, brauche ich eine Pause.
Bei Mirgräne ist es schon fast zu spät ohne Medizin zur Ruhe zu kommen.
Also, jedes Mal dann, wenn das Leben so an mir vorbeisaustet wie die Landschaft am Autofenster des Indianers aus der Geschichte.
Also jedes Mal dann, wenn ich nicht dazu komme, ein Erlebnis abzuschliessen und mich dankbar auf das nächste vorbereiten kann.
Wenn mein Körper ohne meine Seele vorangelaufen ist, brauche ich einen großen Stein am Straßenrand des Lebensweges und Ruhe.
Wenn ich Ruhe schreibe, dann meine ich genau dieses Wort.
Einfach nur irgendwo sitzen, oder liegen, und warten.
Bei mir im Haus heißt das meistens einen oder zwei Tage Türen zu, Jogginghose an und das Sofa zum Wartestein umbauen.
Kein Telefon, kein Handy, keine Zeitung, kein Buch, keine Problembesprechungen, keine Nachrichten, keine Musik ...
Auch wenn es schwer fällt: keine Planungen für die nächste Renovierung, Geburtstag oder Reise, kein Fasten, kein Beten, keine Sorgen, nichts regeln, keine Aufträge und keine Vorsätze für die nächste Diät oder das überfällige Sportprogramm, keine Reue, keine Verdammnis, keine Selbstkritik im Sinne von:
“Meine Güte, das hättest du doch voraussehen müssen, wie dumm kann frau sein? Das war doch viel zu viel ... Hätte, hätte Weinbergschnecke ... oder Sofaecke ... oder ...“
Nichts!
Nur mein Steinsofa und ich.
Das klingt leichter, als es sich zunächst liest.
Ich warte, bis meine Seele nachgekommen ist.
Wie sehen deine persönlichen Indianer-Momente aus?
Woran merkst du, daß deine Seele unterwegs steckengeblieben ist?
Welche Methoden helfen dir, dich wieder einzukriegen?
Die gute Nachricht!
Ich habe mich bis heute jedes Mal wieder eingekriegt.
Obwohl ich zugeben muss, dass es manchmal etwas länger als zwei Tage gedauert hat.
In der Zeit, als mir Begriffe wie Reizüberflutung, Neurosensitivität oder Burnout, Erschöpfungsdepression oder Überstimulation noch fremd und ohne Bezug waren, habe ich auch schon mal Monate auf dem Stein des Wartens verbracht.
Das waren furchtbare Tage und Stunden, Minuten und Sekunden.
Zeiten voller Furcht und Angst, Erschöpfung und Ausgebranntseins.
Doch meine Seele hat jedes Mal den Weg zu mir zurückgefunden, manchmal schneller und öfter langsamer.
Sie braucht ihre Zeit, um alles zu sortieren in Wichtig und Besonders, in Wertvoll und Kostbar, in Liebenswert und Bewahrungswert.
So sind sie, unsere feinen und filigranen Seelen.
Wundervoll und einzigartig gewoben aus?
Keine Ahnung wie ich hier schon wieder gelandet bin.
Typisch hochsensibel!
Was wir als sensible Wesen tun und lassen können, damit wir nicht immer wieder am Straßenrand auf dem Meditationsstein warten müssen?
Hier ein paar Tips,
von einer Warteexpertin mit viel Erfahrung.
Ich wünsche dir von Herzen,
einen zauberhaften ersten Mittwoch
im September dieses verrückten
Jahres, das mit Sicherheit in die
Geschichte eingehen wird.
Sollte ich zu spät oder gar nicht zu dir zum Tee erscheinen, sitze ich vielleicht irgendwo in der Krummhörn auf einem Flinten und warte.
Wenn meine Seele wieder zuhause bei mir ist, helfe dir selbstverständlich gerne beim „Einkriegen“.
Alles Liebe
❣️Deine Gerda❣️
Klar fragst du dich, warum auf den Bildern kein Indianer, oder ein amerikanisches Auto oder mein Sofa oder die Krummhörn zu sehen sind! Das frage ich mich auch. Vielleicht weil ich einen besonderen Bezug zu Sanduhren habe, aber davon schreibe ich dir ein anderes Mal.
Falls du meinen Ratgeber
>>Hochsensibel und mittendrin: Eine Anleitung für Feinfühlige zu mehr Lebensfreude im Alltag<<
noch nicht gelesen hast, empfehle ich ihn dir von Herzen.
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Die Foto‘s sind von PIXABAY
Janina
Am 29.10.2020 um 20:38 Uhr
ein sehr schönes und wichtiges Thema. Das gehört auf jeden Fall in dein Buch, Band 2 oder 3 oder 4...
Denn genau diese kleinen Tipps sind Gold Wert.